Hans-Urs Hengartner, dipl. Archtiekt ETH HTL SIA aus Luzern, besitzt eine der um-fangreichsten privaten Sammlungen alter geografischer Karten. Diese sind gezeichnet, koloriert und mit Kupferstichen versehen. Darunter befinden sich Karten aus dem 16. Jahrhundert, in welchen die Gemeinde Root bezeichnet ist. Die Waldseemüllerkarte aus dem Jahr 1513 ist die älteste gedruckte Karte, auf der grosse Teile der Schweiz detailliert dargestellt sind. Die Karte ist wie die heutigen Karten nach Norden ausgerichtet. 

Root bzw. «Rot» findet sich links von Luzern, rechts oben von Hünenberg und Cham, darunter finden sich Honre (vermutlich Hohenrain), Rothenburg und Meyenberg, was bereits damals von den Eidgenossen zerstört wurde. Die Ungenauigkeit der Karte ist offensichtlich. So ist der Ausfluss aus dem Vierwaldstättersee mit der Reuss gekennzeichnet, diese läuft nach links weg und teilt sich kurz nach Luzern in einen zweiten Fluss, welcher nach Alpnach und Sarnen weiterführt. 
Wieso die Gemeinde «Rot» bereits früh den Weg in die Karten fand, lässt sich heute nur erahnen? «Rot» einerseits bekannt durch seine Nähe zum «Hof» in Luzern, welcher zur damaligen Zeit eine grosse Bedeutung hatte, und zweitens kann ein militärischer Nutzen ausgemacht werden. Die besondere strategische Lage von «Root» zeigte sich unter anderem im zweiten Villmergerkrieg von 1712 sowie dem Sonderbundskrieg von 1847, in welchen Truppen in Root lagerten.
 

Patrick Meier